Großer Skulpturenpark

Grabschmuck aus Pflanzen

Unsere Friedhöfe lassen sich auch als größter Skulpturenpark Deutschlands bezeichnen. Nirgendwo sonst findet man ein so breites Spektrum an Figuren, Reliefs oder Stelen wie auf den Gräbern unserer Vorfahren. Vor allem der Besuch eines historischen Friedhofs lässt sich so auch als Besichtigung eines Freilichtmuseums betrachten. 

Die Skulpturenvielfalt ist ein Spiegel des Wissens und Könnens von Künstler*innen und Bildhauer*innen, Steinmetz*innen und Bronzegießer*innen. Die Art der Gestaltung von Grabsteinen und Grabschmuck verweist auf unsere Historie. So lassen sich Gestaltungsvorlieben quer durch die Jahrhunderte ablesen – von den beeindruckenden Grabanlagen des Barocks über die eher nüchternen Gräberreihen der Nachkriegszeit bis hin zu den vielfältigen Gedenksteinen der Gegenwart. 

In der Gestaltung der Grabsteine zeigt sich eine sehr lebendige Ausdrucksform unserer Friedhofskultur, die sich stetig weiterentwickelt, z.B. durch die Verwendung bislang unüblicher Materialien wie Glas und Edelstahl.    

Besinnliches Philosophie-Forum
Friedhöfe sind Orte der Ruhe und der Besinnung. Hier kann man sich eine Auszeit von der Hektik des Alltagslebens nehmen und Stille genießen. Vor allem in den Städten sind diese Kulturräume Naherholungsgebiete, die zum Spazierengehen oder Verweilen im Grünen einladen.

Zudem ermöglichen Friedhöfe intensive Naturbetrachtungen: Auf ihnen lassen sich der Wandel der Jahreszeiten erleben sowie Flora und Fauna ungestört beobachten. 

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Der Besuch eines Grabes – vor allem in der Trauer um einen geliebten Menschen – konfrontiert uns mit den Kernfragen unseres Seins: Woher komme ich, wohin gehe ich, was ist der Sinn des Lebens? Es gibt wohl kaum einen anderen Ort, an dem so viel über das Leben nachgedacht wird wie auf dem Friedhof.

 Der Kulturraum Friedhof lässt sich so auch als Philosophie-Forum begreifen. Die Ruhe, die man hier findet, regt zum inneren Diskurs an und befördert die geistige Auseinandersetzung mit den großen Fragen des Menschseins.

Friedhöfe zählen – vor allem in den Ballungszentren – zu den wichtigen Grünflächen der Städte. Sie tragen wesentlich zum Klima- und Naturschutz bei. Hier übernehmen die Friedhofsbetreiber und -verwalter große Verantwortung. Viele Friedhöfe wandeln sich zu Orten der Nachhaltigkeit, die ressourcenschonend und zukunftsorientiert bewirtschaftet werden. 

Aktiver Klima- und Umweltschutz
In Bezug auf den Klimaschutz sind Friedhöfe gleich mehrfach bedeutsam. Nicht nur, dass sie mit ihrem Baumbestand als grüne Lungen aktiv die Luft verbessern: Sie fungieren auch als Lüftungsschneisen, die im Sommer die Stadterwärmung mindern. Zudem tragen die unversiegelten Flächen dazu bei, den Grundwasserspiegel hoch zu halten.

Zugleich bieten die von einem großen Pflanzenreichtum geprägten Friedhöfe vielen Tierarten einen ruhigen Lebens- und Rückzugsraum. So finden hier die unterschiedlichsten Vogel- und Insektenarten ideale Lebensbedingungen. Zu den vielen Tierarten, die sich zwischen den Gräbern wohl fühlen, zählen auch Eichhörnchen, Igel oder andere Wildtiere.

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