Schauspiel

Jeder stirbt für sich allein / Die Leipziger Meuten

Schauspiel Leipzig, Bosestr. 1, 04109 Leipzig, 08.02.2019

Datum
Freitag, 08.02.2019
Uhrzeit
19:30 Uhr
Ort
Schauspiel Leipzig, Bosestr. 1, 04109 Leipzig

Nach dem Roman von Hans Fallada, Fassung von Armin Petras /
Für die Bühne bearbeitet von Armin Petras & Clara Probst
„Jeder stirbt für sich allein“ erzählt die Geschichte des Ehepaars Otto und Anna Quangel, die zurückgezogen leben, als sie die Nachricht erreicht, dass ihr Sohn an der Front gestorben ist. Vom Tod ihres einzigen Kindes zutiefst erschüttert, wächst ihr Zweifel am diktatorischen Regime und dessen Kriegstreiberei und sie beschließen, mit ausgelegten Postkarten zum Aufstand gegen das Naziregime aufzurufen — in dem Glauben, ihren Mitmenschen auf diesem Weg die Augen öffnen zu können …
Bereits längere Zeit beobachtet die Gestapo vermehrt Gruppen von Jugendlichen, die den öffentlichen Raum besetzen und durch einheitliche Kleidung und Auseinandersetzungen mit der Staatsjugend auffallen. Es sind Mitglieder der „Leipziger Meuten“, einer der größten oppositionellen Jugendbewegungen während der NS-Zeit, die sich mit dem Ziel, die eigene Autonomie zu bewahren, als Alternative zur Hitlerjugend gründen. Wortführer der „Leipziger Meuten“ werden unter dem Vorwurf, einen kommunistischen Umsturz zu planen, durch Gestapo, Justiz und Jugendämter verfolgt und zu Gefängnisstrafen verurteilt; einige werden ins KZ Buchenwald gebracht. Doch die Meuten gibt es weiterhin.
Hans Falladas Roman „Jeder stirbt für sich allein“ und das historische Phänomen der Leipziger Meuten — beide verhandeln Opposition zur Zeit des Nationalsozialismus, einerseits in der Generation der Eltern, andererseits in der Generation der Kinder. Und beide Male geht es dabei weniger um einen politischen Akt als vielmehr um den Versuch, innerhalb eines faschistischen Systems für Freiräume, Selbstbestimmung und die eigenen Überzeugungen zu kämpfen.
Spieldauer: ca. 3:10, eine Pause

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